Gedanken zu Vielfalt, Diversität und Individualität

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Fasziopathie ist integrative Sichtweise auf den menschlichen Organismus, die das Individuum in seiner Ganzheit und Einzigartigkeit betrachtet.
Das Wort Fasziopathie setzt sich zusammen aus dem Begriff Faszie und der Endung -pathie. Faszie ist ein Begriff für das faserreiche Bindegewebe, welches mit Muskeln, Nerven und inneren Organen verbunden ist. Die Endung -pathie steht einerseits für Leiden und Krankheit (z.B. Neuropathie), andererseits für Heilkunde und Heilverfahren (z.B. Allopathie) und weiters auch für Gefühl und Anteilnahme (z.B. Sympathie).
Der Begriff Fasziopathie beschreibt somit sowohl Erkrankungen von Faszien als auch Faszienbehandlungen zu Heilzwecken. Dass hierzu Anteilnahme, Einfühlungsvermögen und ein geschultes (manuelles) Gefühl notwendig sind, rundet den Begriff schön ab.
Als manuelle Therapiemethode bedient sich die Fasziopathie der „Integrativen Faszientherapie nach Andreas Haas“

 

Fasziopathie und Medizin

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Die Lehrinhalte der Fasziopathie umfassen eine strukturierte Anamnese und Befunderhebung, die individuelle Persönlichkeitsmerkmale in den Vordergrund stellt. Der Trend in der Medizin ist es, Pathologien zu kategorisieren und Symptomkomplexe zu indexierten Krankheitsbildern zu vereinheitlichen. Die medizinischen Erfolge sind grandios und haben sowohl die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich erhöht als auch Heilbarkeit von Krankheiten um ein Vielfaches erweitert.
Patient*innen in ihrer Gesamtheit als Person geraten dabei allerdings immer mehr in den Hintergrund. Individuelle Befindlichkeiten und persönliche Wahrnehmungen der Patient*innen haben kaum mehr Platz in einer technisierten Medizin. Befund und Befindlichkeiten werden getrennt, der menschliche Körper wird bei allen Individuen als gleich angesehen.
Gerade in der physikalischen Medizin, zu dem auch Therapieformen wie Medizinische Massage und Heilmassage zählen, werden manuelle Therapien standardmäßig in gleicher Art und Weise angewandt und durchgeführt. Die Kategorisierung der Pathologien führt in der Kassenmedizin zu manual-therapeutischen Verordnungen, die in keiner Weise individualisiert sind oder persönliche Merkmale von Patient*innen berücksichtigen. Dies äußerst sich in standardisierten Verordnungen von Art, Dauer und Intensität von Anwendungen.
 
Die Fasziopathie wählt einen anderen Weg, bei dem die Befindlichkeit des Menschen im Vordergrund steht. Wir sehen Fasziopathie nicht als Alternative zu einer schulmedizinischen Behandlung, sondern als mögliche Ergänzung. Die Betrachtung individueller Befindlichkeiten, die persönlichen, intimen Wahrnehmungen des eigenen Wesens und des eigenen Körpers sehen wir als wesentliche und notwendige Ergänzung in einer technisierten und anonymisierten Medizin. Der Mensch rückt in den Mittelpunkt und erhält die ihm gebührende Beachtung und Wertschätzung. Siehe dazu: Dr. Johannes Bircher „Die verlorene Hälfte der Medizin“, Springer Verlag

 

Fasziopathie und die Einzigartigkeit jeder Person

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Im Rahmen der fasziopathischen Ausbildung wird der Gedanke einer individualisierten Behandlung, der dem Gesamtwesen eines Menschen gerecht wird, in vielfacher Art und Weise vermittelt.
Diversität der Anatomie und Physiologie wird gelehrt und damit die Einzigartigkeit jedes Menschen in den Vordergrund gestellt: die Anatomie des Individuums. Palpation und strukturierte Befunderhebung werden zur Erhebung einer individuellen und personenbezogenen Behandlungsstrategie eingesetzt, die individuelle und für die Person einzigartige Merkmale berücksichtigt und in die Therapiewahl miteinbezieht.
Evidenzbasierte Medizin und Erfahrungswissen werden gleichermaßen berücksichtigt und als Grundlage der Therapiemethode angesehen. Die Wahl der Behandlungsschritte erfolgt individualisiert angepasst an die Einzelperson auf Basis strukturierter Anamnese und Befunderhebung.
 
In der Anamnese werden die Geschichte, die Familiensituation, individuelle Belastungen, persönliche Befindlichkeiten in strukturierter Art und Weise erfragt und dokumentiert. Durch die Kombination mit Palpation und Befunderhebung kann die Behandlungsstrategie bedarfsorientiert und personenbezogen durchgeführt werden. Dadurch wird Vielfalt und Inklusion gelebter Teil der manuellen Therapie.

 

Individualität als Schlüssel zum Therapieerfolg

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Die Fasziopathie ist keine Ansammlung von Behandlungstechniken sondern ein Therapie-Werkzeug, dass die Einzigartigkeit jedes Menschen wertschätzt und diese Individualität als Schlüssel zum Therapieerfolg ansieht.
Im Rahmen der Ausbildung wird dieses Erkennen der Einzigartigkeit jeder Person durch die Schulung in Phänomenologie und Morphologie gefördert und ist Teil des Ausbildungsprogramms. Die Fasziopathie ist eine besondere Therapiemethode, die Individualität und Einzigartigkeit der Person an vorderste Stelle setzt.
Somit ist es auch Teil unseres Qualitätsverständnisses, dass Absolvent*innen dazu befähigt werden, morphologische Merkmale und individuelle Phänomene zu erkennen und diese als Grundlage für die therapeutische Intervention ebenso wie für gesundheitserhaltende Maßnahmen erfolgreich einsetzen können.

 

Einzigartig und individuell

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Wir sind stolz darauf, dass Fasziopathie den Menschen in seiner Einzigartigkeit und Individualität in den Vordergrund stellt.
Der Erfolg einer manuellen Therapie ruht auf der Fähigkeit, Therapiemaßnahmen für jede*n Patient*in individuell auswählen zu können: Art, Dauer und Intensität an die Person anzupassen, Behandlungsergebnisse und Reaktionen zu verstehen und zuordnen zu können und daraus eine Strategie zu entwickeln, die größtmöglichen Nutzen für Patient*innen erbringt.
Dies führt auch gleichzeitig zu einer hohen Zufriedenheit bei Therapeut*innen und Behandler*innen, da individuell ausgewählte Therapieformen eine höhere Erfolgsrate haben und den Anspruch an eine „Therapie zu Heilzwecken“ erfüllen können.
 
 
Andreas Haas
Gründer der Fasziopathie